Laptopbildschirm mit geöffneter KI Anwendung ChatGPT  © Matheus Bertelli  - pexels

KI in Österreich: Skepsis überwiegt trotz junger Vorreiter

Laut Statistik Austria schätzen 73 % der Österreicherinnen und Österreicher ihr Wissen über Künstliche Intelligenz als gering ein, junge und hochgebildete Menschen zeigen jedoch mehr Interesse und Nutzung KI häufiger.

Künstliche Intelligenz (KI)

Mehrheit der Bevölkerung fühlt sich bei KI wenig informiert

Eine aktuelle Analyse der Statistik Austria zeigt, dass rund 73 % der österreichischen Bevölkerung ihr Wissen über künstliche Intelligenz (KI) als gering oder nicht vorhanden einschätzen. Lediglich etwa ein Viertel der Befragten gibt an, ein gutes Verständnis von KI zu haben.

Generative KI-Tools wie ChatGPT wurden bisher von knapp einem Drittel (31 %) der österreichischen Bevölkerung ausprobiert. Allerdings nutzen nur 4 % diese Tools täglich oder fast täglich, 9 % mindestens einmal pro Woche und 15 % weniger als einmal pro Woche. Als Hauptgrund für die Nichtnutzung wird häufig ein fehlender Bedarf angegeben.

Junge und Hochgebildete als Vorreiter

Die Studie zeigt deutliche Unterschiede zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen:

  • Alter: 57 % der 16- bis 24-Jährigen haben generative KI-Tools in den letzten drei Monaten genutzt; bei Schülerinnen und Schülern sowie Studierenden liegt dieser Anteil sogar bei 76 %.
  • Bildung: Personen mit Hochschulabschluss weisen mit 52 % eine höhere Nutzungsrate auf als andere Bildungsgruppen.
  • Geschlecht: Männer beurteilen die zunehmende Nutzung von KI mit 39 % positiver als Frauen (31 %).

Diese Daten verdeutlichen, dass technikaffinere Gruppen eine offenere Haltung gegenüber KI-Technologien einnehmen.

Berufliche Relevanz und Lerninteresse

In Bezug auf den Arbeitsalltag sehen 43 % der Erwerbstätigen Potenzial für den Einsatz von KI. Die Sorge, durch KI im eigenen Job ersetzt zu werden, ist mit 13 % vergleichsweise gering. Das Interesse, mehr über KI zu lernen, ist ebenfalls begrenzt: Etwa 32 % der Befragten zeigen diesbezüglich Interesse.

Die kostenlosen Digital Überall Workshops und Digital Überall PLUS Workshopreihen ermöglichen allen Interessierten einen niederschwelligen Einstieg in das Thema Künstliche Intelligenz.

Zur Methodik der Erhebung

Die vorliegenden Ergebnisse stammen aus der IKT-Erhebung 2024, bei der untersucht wurde, wie Haushalte und Personen in Österreich Informations- und Kommunikationstechnologien nutzen. Diese Erhebung ist Teil einer EU-weiten Datenerhebung und basiert auf der Verordnung (EU) 2019/1700 sowie den ergänzenden Vorschriften (EU) 2023/1484 und (EU) 2023/1797.

Statistik Austria führte die Befragung als Stichprobenerhebung mit standardisierten Fragen und Methoden durch – so wie es in allen EU-Ländern vorgesehen ist. Befragt wurden Haushalte, in denen mindestens eine Person zwischen 16 und 74 Jahren lebt. Die Befragung fand zwischen April und Juli 2024 statt. Insgesamt nahmen 4.445 Haushalte und 5.774 Personen per Telefon oder Online-Fragebogen teil.

Zusätzlich wurde ein eigenes Fragenmodul zum Thema Künstliche Intelligenz entwickelt und in die Befragung aufgenommen. Diese Erweiterung erfolgte im Auftrag des Bundesministeriums für Finanzen (BMF), während die Auswertung und der Analysebericht im Auftrag des Bundeskanzleramts (BKA) erstellt wurden.